Geomorphologisch gesehen ist das Naturschutzgebiet Rosandratal eine tiefe Furche in der Karstebene, die von Nordwesten nach Südosten verläuft. Geprägt ist diese einzigartige Landschaft in der Nähe der Stadt Triest von zahlreichen Felsen, Geröllhalden, Steilwänden und der Schlucht des Flusses Rosandra (slo: Glinščica), dem einzigen an der Oberfläche verlaufenden Fluss im italienischen Karst.
Das Gebiet zeichnet sich durch eine ausgeprägte Asymmetrie seiner Berghänge aus: Auf der einen Seite dominieren Geröllhalden das Bild, auf der anderen wechseln sich Wälder mit Steilwänden ab. Einige flachere Stellen weisen eine für die Karstheide typische Vegetation auf, während in der Nähe des Flusses eine für Feuchtgebiete typische Flora vorherrscht.
Dank seines reichen Naturerbes ist das Rosandratal seit jeher ein beliebtes Ziel für Wanderer, Kletterer, Höhlenforscher*innen und Forscher*innen. Doch vor allem die lokale Bevölkerung ist tief mit dem Gebiet verbunden: Sie hat zur Erhaltung des Natur- und Kulturerbes beigetragen, indem sie das Rosandratal zu ihrem Zufluchtsort und zur Ressource für ihre lokalen Tätigkeiten gemacht hat.
Das Naturschutzgebiet Rosandratal ist ein offizielles regionales Naturschutzgebiet, das durch das regionale Gesetz Nr. 42 vom 30.9.1996, Art. 52, ins Leben gerufen wurde. Es wurde in die nationale Liste der italienischen Schutzgebiete aufgenommen und gehört zum Netz Rete Natura 2000. Seit 2006 wird das Gebiet durch die Gemeinde San Dorligo della Valle – Dolina verwaltet.