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Der Wasserfall

Der Fluss Rosandra (slowenisch: Glinščica) entspringt jenseits der heutigen italienischen Staatsgrenze, in der Gemeinde Hrpelje-Kozina, östlich von Bottazzo – Botač, und trägt bis zum ersten Wasserfall den allgemeinen Namen Potok (Bach, Wildbach). Die Etymologie des slowenischen Namens Glinščica ist nicht gesichert. Wahrscheinlich leitet er sich von dem Substantiv klin (Keil) ab, wobei klinčica für die in diesem Teil des Tals von den Bergen besonders begrenzte und „eingekeilte“ Form des Flusses steht. Der Fluss bildet trotz seines kurzen Laufs einen 35 Meter hohen Wasserfall, der sich in ein Erosionsbecken ergießt und einen kleinen grün-blau schillernden See bildet. Es handelt sich um das erste von einundzwanzig Becken, die sich auf dem kurzen Wasserlauf zwischen dem Wasserfall und der Ortschaft Bagnoli Superiore – Gornji konec aneinanderreihen.

Der römische Aquädukt

Im 2. Jahrhundert v. Chr. bauten die Römer einen Aquädukt, der das Wasser aus dem Fluss Rosandra – Glinščica und den Quellen von Crogole – Kroglje und Dolina in die Stadt Triest leitete. Es handelte sich um eine einfache Konstruktion aus einem Steinsockel und zwei Seitenwänden aus gleichmäßigen Bruchsteinen, die mit einem Gewölbe verbunden und abgedeckt waren. Er war 160 cm tief, 55 cm breit und 17 km lang. Dank des Aquädukts konnten täglich 5800 m³ Wasser in die Stadt Triest geleitet werden. Einige Abschnitte und Überreste sind bis heute erhalten und können am Anfang des Tals besichtigt werden (CAI-Pfad Nr. 1).

Die alte Kirche Santa Maria di Siaris – sv. Marija na Pečah

Die Kirche steht auf einem steilen Felsen links des Flusses Rosandra – Glinščica und fügt sich harmonisch in die Wildnis ein. In einer Urkunde aus dem Jahr 1367 wird sie als Ziel für reuige Pilger erwähnt: Wer in der Öffentlichkeit lästerte oder vulgäre Wörter benutzte, musste barfuß zur Marienkirche gehen und die Jungfrau um Vergebung bitten.

Der Ort ist besonders reizvoll und die Aussicht ist einzigartig: Von den felsigen Bergrücken aus hat man einen Blick auf das Tal, die gesamte Umgebung und den darunter liegenden Fluss Rosandra – Glinščica.

Burgruine Moccò – Muhov grad

Die Burg wurde in strategischer Lage auf dem Hügel Moccò (241 m) erbaut und war jahrhundertelang eine fortschrittliche Verteidigungsanlage der Triester Bevölkerung. Das älteste Dokument, in dem die Burg erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1190. Sie diente als Turm, von dem aus der Salzweg vom Meer in die Krain kontrolliert wurde. Nach ihrer Zerstörung im Jahr 1511 wurde im 17. Jahrhundert direkt darunter eine neue Burg errichtet, wobei die Steine der alten Burg wiederverwendet wurden. Auch sie hatte ein turbulente Geschichte und wurde Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Taverne und einem Hotel. Der quadratische Turm blieb bis zu den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs intakt, wurde aber schließlich von den deutschen Truppen gesprengt; heute sind nur noch ganz wenige Spuren vorhanden. Von der Stelle der einstigen Burg Moccò – Muhov grad aus hat man einen wunderschönen Blick auf das Tal und den Golf von Triest.

Die Burg und die Grotte von San Servolo – Socerb

Die Burg von San Servolo – Socerb, heute auf slowenischem Gebiet, war schon in prähistorischen Zeiten bewohnt. Die massiven, teilweise verfallenen Mauern und der Turm sind von der Ortschaft San Dorligo della Valle – Dolina aus zu sehen.

Die Ruinen bilden einen Gegensatz zu der Ruhe, die das gesamte Gebiet ausstrahlt, und erinnern daran, dass die Burg jahrhundertelang eine der Stationen der Pilger auf ihrem Weg nach Jerusalem war: Noch heute zeugen zahlreiche Felsgravuren an den Wegen und vor allem in der Höhle von San Servolo – Socerb davon.

Etwa 300 m nordöstlich der historischen Burg befindet sich die Höhle von San Servolo – Socerb, die einzige unterirdische Kirche in Slowenien. Die Höhle ist insgesamt etwa 48 m tief und 50 m lang und verfügt über zwei mit einem Gitter verschlossene Eingänge.

Die Höhle steht im Zusammenhang mit der Legende des Hl. Servulus. Hier soll im 3. Jahrhundert ein 12-jähriger Christ namens Servulus Zuflucht gefunden haben und nach 21 Monaten als Eremit mit wundersamen Heilkräften und exorzistischen Fähigkeiten in die Stadt zurückkehrt sein.

Die Mühlen

Der Fluss Rosandra und seine Nebenflüsse von Sant’Antonio in Bosco – Boršt bis Domio – Domjo waren von 32 Mühlen gesäumt. Sie wurden nicht nur von den Bewohnern von Dolina, sondern auch von den Bewohnern von Triest und der Karsthochebene genutzt. Während die Müller ihr Geschick bei der Herstellung der steinernen Mühlräder bewiesen, handelten ihre Ehefrauen mit dem gemahlenen Mehl, das sie mit Eseln in die Stadt und in weiter entfernte Ortschaften transportierten.

Aufgrund des technologischen Fortschritts wurde diese Tätigkeit in den 1970er Jahren eingestellt. Gegenwärtig sind im Gebiet von Bottazzo – Botač nur noch die Überreste von vier Mühlen zu sehen oder zu erahnen: eine unterhalb von Draga und vier vor der Ortschaft Bagnoli Superiore – Gornji Konec.